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"Der treibt eh wieder aus"

🌳

ree

– aber um welchen Preis? 🌳


In der täglichen Arbeit als Baumsachverständiger begegnet mir ein Satz besonders häufig:

👉 „Das machen wir schon immer so – der treibt eh wieder aus.“


Ja, das stimmt. Viele Bäume treiben nach einem radikalen Schnitt tatsächlich wieder aus. Aber was dabei oft übersehen wird: Dieses Austreiben ist kein Zeichen von Gesundheit, sondern ein Notprogramm des Baumes.


Wenn ein Baum gekappt oder grob zurückgeschnitten wird – oft aus Unkenntnis oder vermeintlicher „Pflege“ – reagiert er mit Stress. Der Baum versucht, durch sogenannte Nottriebe (auch Wasserreiser genannt) zu kompensieren, dass er plötzlich große Teile seiner Blattmasse und somit seiner Energiegewinnung verloren hat. Diese Triebe wachsen oft schnell und zahlreich, sind jedoch schwach verankert, und die offenen Schnittstellen bieten ideale Eintrittspforten für Pilze und Fäulnis. Große Wunden an Starkästen verheilen meist nicht mehr richtig.


Das bedeutet:

🔻 Verkürzte Lebenserwartung

🔻 Höheres Risiko durch Schwächung der Statik

🔻 Eingeschränkte Vitalität und Standfestigkeit

🔻 Hoher Pflegeaufwand durch instabile Neutriebe


Ein Baum, der unter natürlichen Bedingungen vielleicht noch 150 Jahre vital geblieben wäre, wird durch einen solchen Eingriff oft auf 15 bis 20 Jahre „heruntergekürzt“.

Für uns Menschen mag das lange erscheinen. Doch Bäume leben in anderen Zeitdimensionen. Was für uns eine Generation ist, ist für einen Baum oft nur ein kurzes Kapitel.


👉 Deshalb mein Appell: Bäume verdienen Respekt – und Fachwissen. Wenn sie gepflegt werden müssen, dann bitte mit Augenmaß, Wissen über die Baumphysiologie und immer mit dem Ziel, ihren natürlichen Aufbau und ihre Lebensdauer zu erhalten.


Denn was wir heute entscheiden, hat Auswirkungen für Jahrzehnte – oder Jahrhunderte.

Und genau darin liegt auch eine schöne Verantwortung.


🍃

 
 
 

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